Karel Trinkewitz Art

Karel Trinkewitz nannte sich einen „Hackermann aus Böhmen“, nicht zuletzt weil er seine Kunst als ein Zerhacken von Wörtern, Zeilen, Texten und Bildern verstand. Er erlitt die ganze Palette der für das 20. Jahrhundert prägenden Verfolgungen: als „Halbjude“ im deutschen Protektorat Böhmen und Mähren, als „Halbdeutscher“ in der Nachkriegs-Tschechoslowakei, als Prager Dissident, der nach der Unterzeichnung der Charta 77 ausgebürgert wurde und wie so viele ins Exil gehen musste. Dort wurde Trinkewitz als Konzept- und Collage-Künstler international bekannt. Weniger bekannt dagegen ist seine Passion für das Haiku.


Das Leben ist kurz,
was du auch sagst
im Diskurs,
Ackermann aus Saaz.


Sakko für Jiří Kolář (1983)
Karel Trinkewitz, „Das Leben ist eine Collage“
(Praha 1999, S. 39)
© Helga Umland-Trinkewitz

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