„Am Anfang des Lebens war ein Wort. Oder präziser gesagt: Am Anfang war ein Code. Ein genetischer Code. […] Jeder weiß heute, dass Chromosomen in einer Doppelhelix verbunden sind – einer Collage aus tausendfach aneinander gebundenen Worten der Sprache. […] Denn das ganze Leben ist eine Collage.“ (Karel Trinkewitz)
Als Provokation wollte der Dissident Trinkewitz seine „Witz-Collagen“ verstanden wissen. Ein Pardon gab es nicht – schon gar nicht für Despoten und Großreiche. Daneben collagierte er aber auch weniger politisch Heikles, nahm nationale Klischees in den Blick oder literarische Traditionen. So den „guten“ Soldaten Švejk, den er auf eine Quittung für das Buch „Unsere Armee“ (Naše armáda) montierte.
Anders als PopArt und SozArt betreibt Trinkewitz keine subversive Affirmation, sondern wirft alles in die Waagschale einer vergeblichen Konfrontation – gegen die Konsumkultur des Westens, gegen einen sozialistischen Imperialismus. Vielleicht erschließt sich hierüber auch die Entscheidung für das Haiku als eine des ästhetischen wie politischen Trotzes.